Erster Workshop - Verkehrsunfall eingeklemmte Person

08.10.2011 - Venne

Am Samstag, den 08. Oktober 2011 stand bei der Ortsfeuerwehr Venne der 1. Workshop zum Thema Verkehrsunfall eingeklemmte Person auf dem Programm. Bereits im April diesen Jahres führte die Ortswehr einen Workshop zum Thema Brandbekämpfung durch. Aufgrund der positiven Erfahrungen entschloss man sich zur Fortsetzung der Workshops.

Gegen 9.30 Uhr begann der freiwillige Workshop mit 12 Teilnehmern auf dem Betriebsgelände der Firme Stickelbroeck. 2 PKW und 1 LKW standen als Übungsmaterial bereit. Für die Herstellung von realitätsnahen Einsatzsituationen sorgten ein Bagger der Firma Otte in Holte und ein Trecker. So war es möglich aufgeteilt in zwei Gruppen mehrer Einsatzsituationen zu üben, die aufgrund des notwendigen Zeit- und Vorbereitungsaufwandes an einem normalen Dienstabend nicht durchführbar gewesen wären.

Die Teilnehmer wurden passend zu ihrem Kenntnis- und Erfahrungsstand in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe 1 beschäftigte sich am Vormittag mit dem Themenbereich der Standard-Einsatzregeln der FF Venne, der Tätigkeiten des Inneren- und Äußeren-Sicherung, des Gerätetrupps und des Glasmanagements. So wurde das SER-VU-Konzept wiederholt und die Aufgaben der äußeren Sicherung durchgesprochen. Danach erfolgte der Aufbau der Rettungsplane (Geräteablage), die im weiteren Verlauf des Vormittages auch von der 2. Gruppe mit genutzt wurde. Zuletzt konnte am LKW beginnend und dann an einem PKW endend das Glasmanagement theoretisch und praktisch vertieft werden.

Die 2. Gruppe bearbeitet das Thema "Technische Rettung". Man startete mit einer nicht alltäglichen Abstütz- und Unterbauaufgabe an einem schräg auf Betonteilen stehenden PKW. Hier konnte mal alles zum Thema Unterbauen ausprobiert werden. Danach stand ein LKW Fahrerhaus auf dem Programm und man sammelte  viele praktische Erfahrungen mit der neu beschafften hydraulischen Rettungsschere. Alle waren sich schnell einig, daß für diese Aufgabe das bisher vorhandene Kombigerät unterdimensioniert gewesen wäre.

Nach der Mittagspause wurde dann mit beiden Gruppen gemeinsam der Einsatzablauf im Ernstfall geprobt. Das Drehbuch sah einen Einsatz "PKW auf Seite" vor, bei dem eine ca. 50 kg schwere Puppe auf dem Fahrersitz saß. Alle Teilnehmer konnten nun das Erlernte in der Praxis vertiefen. Dabei wurde an markanten Stellen der Einsatzablauf bewusst unterbrochen, um allen Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, alle ablaufenden Maßnahmen und deren Ergebnisse im Einsatzverlauf mitzubekommen, so z. B. das Abstützen des PKW, die Abstützmaßnahmen zur Entlastung der im Gurt hängenden Person und das Öffnen des Dachs zur schonenden Entnahme des "Verunfallten".

Zum Ende des Workshops hatte dann die 1. Gruppe die Möglichkeit mit dem hydraulischen Rettungsgerät den "PKW auf Seite" noch weiter zu bearbeiten, während sich die 2. Gruppe noch einer besonderen Aufgabe stellen durfte. In dieser Einsatzsituation hatte sich eine Baggerschaufel in das Dach eines PKW gebohrt. Das Gewicht der Schaufel hatte den PKW schräg gestellt, so daß die Fahrerseite mit beiden Rädern in der Luft stand. Nun mußte geschickt unterbaut werden, die Baggerschaufel gegen weiteres Eindringen in das Dach gesichert und die Person im Fußraum "entklemmt" werden. Als letztes wurde dann noch eine "3. Tür" ins Fahrzeug eingebaut, um auch evtl. Personen auf dem Rücksitz entnehmen zu können.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass auch dies ein sinnvoller und erfolgreicher Workshop mit jeder Menge Spaß gewesen ist. Alle Teilnehmer konnten anhand vieler praktischer Beispiele wichtige Erfahrungen sammeln und sprachen sich für die Durchführung weiterer Workshops aus. Unser Dank gilt der Firma Stickelbroeck für die Übungsobjekte und die Nutzung des Firmengeländes, ohne eure Unterstützung könnten wir nicht so realitätsnah üben!! Und der Firma Otte in Holte für die Unterstützung im Aufbau der Übungsszenarien.