Gemeindeübung, es laufen Gefahrstoffe aus

04.09.2014 - Venne

Am Donnerstag fand bei der Waffelfabrik Meyer zu Venne eine geheime Alarmübung der Gemeindefeuerwehr Ostercappeln statt. Die neue Alarm- und Ausrückeordnung gibt vor, dass bei einem Gefahrstoffaustritt sofort die komplette Gemeindefeuerwehr alarmiert wird. So erfolgte um 18.18 Uhr die Alarmierung für die vier Ortsfeuerwehren. Bereits im Juni hatten sich alle vier Feuerwehren getroffen, um das neu festgelegte Konzept zu üben.

Das Tanklöschfahrzeug aus Venne erreichte als erstes die Einsatzstelle am Darpvenner Weg. Der Angriffstrupp hatte sich bereits während der Anfahrt zusätzlich mit Atemschutz ausgerüstet. Ist dann eine Person in Gefahr, kann nach dem Abwägen der Eigengefährdung sofort eine Menschenrettung durchgeführt werden. Während der ersten Erkundung des Gruppenführers wurde klar, dass keine Personen in Gefahr sind. In diesem Fall rüstet sich der Angriffstrupp dann mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus. Auch wird der zweier Trupp durch einen weiteren CSA-Träger zu einem dreier Trupp vervollständigt. Um ein explosionsfähiges Gasgemisch erkennen zu können, führt der Angriffstruppführer ein Explosionswarngerät (Ex-Warner) mit sich.

Während der Angriffstrupp sich mit den benötigten Geräten ausrüstet beziehungsweise ausrüsten lässt, werden durch weitere Einsatzkräfte aus der Gemeinde Absperrmaßnahmen durchgeführt. Zusätzlich wird zum Sicherstellen des Brandschutzes ein dreiteiliger Löschangriff aufgebaut und das Dekontaminationsfahrzeug (Dekon-P) aus Ostercappeln beginnt mit dem Aufbau des Dekontaminationsplatzes. Die Einsatzleitung wird vom Einsatzleitwagen, ebenfalls aus Ostercappeln, übernommen. Bereits in der Anfangsphase werden folgende drei Einsatzabschnitte gebildet: Gefahrgut, Brandbekämpfung/Sicherung, Dekontamination. Auch wird das Funkkonzept der Kreisfeuerwehr angewandt (Aufteilung der Einsatzabschnitte auf einzelne Funkkanäle).

Fahrzeuge die im ersten Schritt nicht benötigt werden, fahren einen Bereitstellungsraum an (in diesem Fall die Genossenschaft am Kreisel). Von dort werden sie dann nach Bedarf zur Einsatzstelle beordert.

Der Angriffstrupp ging nun zur weiteren Erkundung des Gefahrenbereiches vor und stellte in einem Lagerraum für Gefahrstoffe ein umgekipptes 200l Fass fest. Glücklicherweise war dieses nicht ganz gefüllt, sodass nur ca. 20l der Kaliumhydroxidlösung - UN 1814 auf dem Boden ausgelaufen waren. Aufgabe für den Trupp war neben dem Identifizieren der gelagerten Gefahrstoffe, auch das Wiederaufrichten des Fasses und das Binden des Stoffes. Im Anschluss wurden die eingesetzten CSA-Träger in der Dekonschleuse gereinigt, entkleidet und deren Einsatz dokumentiert.

Die Nachbesprechung fand am Feuerwehrhaus Venne bei einem Getränk und gegrillter Wurst statt. Zufrieden mit der ersten "echten" Übung klang der Abend aus.